Wenn Musik zum Ohrwurm wird …


Wenn Musik zum Ohrwurm wird … … warum uns bestimmte Melodien nicht aus dem Kopf wollen

Kennst Du das? Du schaltest das Radio an oder öffnest eine neue Playlist und schon ist er da: der Ohrwurm. Warum hören wir Lieder in unserem Kopf in Dauerschleife? Warum nehmen sie unseren ganzen Fokus ein? Was war Dein letzter Ohrwurm? Schreib mir gerne!


Was ist eigentlich der „Ohrwurm“

Manchmal hat unser Geist einen Sprung in der Platte: Er wiederholt unwillkürlich immer denselben Song oder einen Teil davon. Das passiert, ohne dass wir uns dagegen wehren können. Ohrwürmer sind „aufdringliche“ Gedanken, die unkontrolliert ins Bewusstsein gespült werden.

 

Bei einem Ohrwurm handelt es sich um ein Lied-Schnipsel, welches von Zeit zu Zeit immer wieder in unserem Kopf abgespielt wird. Eigentlich keine schöne Vorstellung, dass die Musik wie ein Insekt im Gehörgang sitzt. Aber das tut sich auch nicht. Wenn wir gerade nicht summen oder singen, dann stellen wir uns die Musik nur vor.

 

Wir horchen in uns hinein und hören etwas, was uns vielleicht sogar animiert, mit zu summen oder mitzusingen. Für mich ist es ein Beweis dafür, dass die Musik ganz tief in uns verwurzelt ist. Gerade dann, wenn still ist, füllen wir diese akustische Leere im eigenen Kopf mit Musik.

 

Das passiert auch dann, wenn um uns herum nichts Spannendes passiert. Bügeln, Kochen, Autofahren, Gartenarbeit, Spazierengehen, – Routinetätigkeiten also, die uns nicht viel Konzentration abverlangen. Gleichzeitig haben Menschen, die viel Musik hören, auch viele Ohrwürmer. Wer sich also zur Musik hingezogen fühlt, ist offenbar anfälliger für dieses Phänomen.

 


Umfrage zum Thema Ohrwürmer

Psycholog*innen der britischen Durham University haben sich im Rahmen einer Studie mit dem „Ohrwurm“ beschäftigt. Sie wollten herauszufinden, was ihn ausmacht und wie wir ihn wieder loswerden können.

 

Die Forscher*innen befragten dazu 3.000 Menschen nach Musikstücken, die sich bei ihnen irgendwann einmal im Kopf „festgesetzt“ hatten. Sie beschränkten die Auswahl dabei auf populäre Genres. 100 der identifizierten Ohrwürmer verglichen sie dann wiederum mit 100 Liedern, die nicht genannt wurden, aber ähnliche Popularität in den Medien erreichen.

 

Mithilfe von Computerprogrammen wurden die charakteristischen Gemeinsamkeiten der Ohrwürmer analysiert. Das Ergebnis war: Melodien setzen sich am ehesten mental fest, wenn sie grundlegende Konturen der Musik der westlichen Kultur aufweisen. 

 

Zusätzlich zu dem vertrauten Hörerlebnis gehört auch die musikalische Würze zum Rezept der Ohrwürmer: Unerwartete Intervallstrukturen, Sprünge oder ungewöhnliche Wiederholungen unterscheiden sie oft von anderen Musikstücken.

 

Ohrwürmer sind meist eingängige Melodien mit wechselnden Tonhöhen, vergleichbar mit Kinderliedern. Vor allem bleiben diese nachhaltig hängen, wenn die Töne erst steigen und dann fallen.


Eigenschaften von Ohrwürmern

Je häufiger im Lied ein „Hook“ (also eine charakteristische eingängige Melodiephrase oder Textzeile) wiederholt wird, umso größer sind die Chancen, dass es hängen bleibt. Dadurch weiß das Gehirn, was als Nächstes kommt und kann dies anschließend im Kopf selbst reproduzieren. Für Erfolg braucht ein Lied aber auch das „gewisse Etwas“. Ein flotter Song bleibt leichter hängen als ein elegisches Stück. Mithilfe von Sprache bleibt eine Melodie leichter in der Erinnerung als ein reines Instrumentalstück

 

Folgende Charakteristika sind typisch für einen Ohrwurm:

 

1.Einfachheit

2.Wiederholung

3.Überraschung

4.Geschwindigkeit

5.Text

 

 

Warum aber kehrt ein Ohrwurm immer wieder?

 

Es handelt sich um den Zeigarnik-Effekt: Unser Gehirn erinnert sich besser an unterbrochene Gedanken und unvollendete Aufgaben als an abgeschlossene. Eine fertige Aufgabe wird innerlich abgeschlossen. Eine Unfertige erzeugt eine Spannung: Das Gehirn will das Lied unbedingt zu Ende bringen. Meistens jedoch wird nur ein kleiner Teil des Musikstücks im Hinterkopf abgespult, weil wir den Song häufig nicht in Gedanken vollenden können. Wir werden zu häufig abgelenkt. Das Hirn gibt erst Ruhe, wenn sein Vollendungswunsch befriedigt wird.

 

Was ist Dein aktueller Ohrwurm? Schreibe ihn mir in die Kommentare


Tricks und Tipps rund um Deinen Ohrwurm

Wie Du Deinen Ohrwurm austrickst

Wenn Du aus unerklärlichen Gründen immer wieder den ein und selben Ohrwurm hast, hör mal näher hin. Vor allem dann, wenn dieser Song nicht in deinen Playlists vorzufinden ist. Oder wenn Du die Melodie auch nicht irgendwo aufgegriffen hast.

Frag Dich: Passt dieser Titel zu deiner aktuellen Situation, wenn du einmal näher drüber nachdenkst? Welche Textpassage hörst Du in deinem Kopf?

Ein beliebter Weg, um einen Ohrwurm loszuwerden, ist der aktive Angriff. Höre aktiv Musik und singe dabei laut oder zumindest in Gedanken mit. Die Datenbank im Kopf wird dadurch überschrieben. Genial, oder?

 

 

Deinen Ohrwurm aktiv nutzen 

Bevor Du versuchst, Deinen Ohrwurm loszuwerden, nimm Dir einen Moment Zeit. Frag Dich ernsthaft: Was will Dir der „Ohrwurm“ mitteilen? Warum? Weil unser Geist kreativ ist. Manchmal sendet er uns Signale, die uns auf etwas hinweisen sollen.

Beispiele: Vielleicht warst Du unglücklich mit deiner aktuellen beruflichen Situation? Gibt es in Deinem Privatleben etwas, was Dich unzufrieden macht? Vielleicht traust Du Dich nicht etwas zu ändern oder brauchst Unterstützung Dir Dingen bewusst zu werden. Dann melde Dich einfach bei mir per Mail an.

Manchmal ist Dein Ohrwurm „Dein Freund“ und möchte dir sagen, dass Du vielleicht etwas tun solltest, um viel glücklicher, zufriedener zu sein!


Was Auditiv Coaching© für Dich tun kann

Ich begleite Dich gerne über einen längeren Zeitraum (3 Monate) Du möchtest erfahren, was Auditive Coaching© für Dich tun kann, dann informiere dich gerne über meine Angebote.

Ich lade Dich zu einem Erstgespräch ein. Wir finden gemeinsam heraus, wie wir Deinen Ohrwurm positiv für dich nutzen können. Schreibe mir gerne eine E-Mail.

Lies auch den BlogartikelWie Coaching mit Musik Dein Leben verändern kann“.


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Kommentare: 1
  • #1

    Tanja Klein (Freitag, 27 Januar 2023 08:14)

    Spannender Beitrag! Danke Thomas!